Eigenschaften von Travertin

Travertin, auch Antik-Marmor genannt, ist ein sehr warmer Stein. Diese Eigenschaft ist durch die vielen offenen Hohlräume im Stein technisch bedingt. Der warme Eindruck wird unterstützt durch die braunen Farbtöne. Da Travertin relativ leicht ist (Dichte: 2,0 - 2,5 g/cm³) eignet er sich hervorragend als Baustoff. Ob im Innenbereich als Bodenbelag und Wandbekleidung oder sogar als komplettes Badezimmer, inklusive Waschbecken und gefliester Dusche. Je nach Material und Oberflächenbearbeitung wirkt er mal elegant und edel oder eher rustikal. Unabhängig davon verleiht jeder Naturstein einem Raum einen einzigartigen und exklusiven Charakter.

elegantes Badezimmer mit Travertinboden

Inhaltsübersicht

Entstehung & Zusammensetzung von Travertin

Vor einigen Millionen Jahren entstand unser wunderbarer und vielseitig verwendbarer Travertin, den wir heute bei WOHNRAUSCH für Sie verarbeiten. Aber auch heute noch entsteht an verschiedenen Orten auf der Welt neuer Travertin, welcher in der Fachsprache u. a. auch Kalktuff genannt wird. Er ist ein sogenanntes monomineralisches Gestein. Dies bedeutet, dass das Gestein zu einem hohen Prozentsatz von einem bestimmten Mineral gebildet wird. Hier ist das vorwiegende Mineral Calciumcarbonat, früher auch kohlensaurer Kalk genannt, welches sich zunächst durch chemische Entkalkung aus einem kalkhaltigen Gestein löst. Hierfür benötigt es eine heiße oder kalte Grundwasserquelle oder einen Süßwassersee, der einen hohen CO² Gehalt hat. Durch das saure Milieu (niedriger PH Wert) wird Calcit aus dem Gestein gelöst und lagert sich nach und nach ab. Darum werden solche Gesteinssorten auch Ablagerungsgestein oder im Fachbegriff Sedimentgestein genannt.

 

Woher kommt Travertin

Travertin Vorkommen gibt es an verschieden Orten auf der Welt, die, wie im Bild rechts zu sehen, in großen Steinbrüchen abgebaut werden. Allerdings kann er nur dort entstehen, wo es auch andere Kalksteine oder Marmor gibt, aus denen sich Travertin nach dem sogenannten Ausfällen (auswaschen von Calciumcarbonat) ablagern kann. Auch heiße und kalte Quellen oder Seen können, wenn das Wasser mit Kohlensäure gesättigt ist, eine Geburtsstätte für Travertine sein. Sehr bekannt ist der italienische Travertin, besonders aus der Gegend der Stadt Tivoli, welche, wie oben bereits angedeutet, zum Namensgeber für dieses Gestein wurde. Zu finden ist Travertin auch in Frankreich, in verschiedenen osteuropäischen Ländern und in Deutschland. Hier gibt es einige Vorkommen im Osten von Deutschland aber auch in Baden-Württemberg. Große abbaufähige Vorkommen befinden sich auch in der Türkei.

 

Travertin ist kein Marmor

Nun könnte man ja meinen, Travertin ist vielleicht eine Marmorsorte - aber weit gefehlt! Zwar gehören beide Gesteinsarten zu den Weichgesteinen und Kalksteinen, jedoch ist der Entstehungsprozess ein gänzlich anderer. Travertin wird, wie oben bereits beschrieben, abgelagert. Marmor hingegen durchläuft während seiner Entstehung eine Metamorphose durch großen Druck und Hitze. Dadurch hat der Marmor im Gegensatz zum Travertin auch keine Poren, sondern stattdessen ein sehr gleichmäßiges und kristallin geprägtes Gefüge.

Der Travertinsteinbruch - hier werden Travertinblöcke aus dem Gestein gesägt

 

Entstehung der Poren im Travertin

Während der Ablagerung der einzelnen Sedimentschichten des Travertin werden ganze Pflanzenteile, wie z. B. Blätter und Stängel von Algen oder Moosen eingeschlossen. Diese werden mit der Zeit zersetzt und abgebaut. Zurück bleiben die typischen, kleinen Poren bis größere Hohlräume. Es finden sich aber auch Abdrücke oder sogar Einschlüsse von Schnecken, Muscheln, Schwämmen und anderen kleinen Fossilien im Stein wieder.

Travertin mit Muscheleinschlüssen

 

Namensentstehung

Travertin hat umgangssprachlich verschiedene Namen. Man bezeichnet ihn nicht nur wie oben bereits erwähnt als Kalktuff. Auch der Begriff Kalksinter wird häufig verwendet. Früher hatte unser Travertin den wohlklingenden, lateinischen Namen Lapis Tiburtinus. Dieser entstand dadurch, dass er in Italien, nahe der Stadt Tibur, heute Tivoli, abgebaut wurde. Das Wort Lapis bedeutet Stein. Lapis Tiburtinus ist also der Stein aus Tibur. Und da die Sprache ständigen Veränderungen unterliegt, hat sich der Name weiterentwickelt und es entstand daraus das heute gebräuchliche Wort Travertin.

Die zauberhafte Stadt Tivoli, früher Tibur ist Namensgeber für das Gestein Travertin

 

Travertin wächst

Und auch heute noch kann man diesem besonderen Gestein quasi beim Wachsen zusehen. Dies ist besonders eindrucksvoll z. B. in den Kalkterrassen von Pamukkale in der Provinz Denizli zu beobachten. Pamukkale bedeutet auf türkisch "Baumwollburg". Dieser Begriff entstand durch das besondere Aussehen dieser bauschigen, weißen Naturlandschaft, die rechts im Bild eindrucksvoll zu sehen ist. Hier sind im Thermalwasser genau die Stoffe enthalten, die den Stein Schicht um Schicht wachsen lassen. Größere Mengen an Travertin findet man auch in China und in den USA. Im Yellowstone-Nationalpark, genauer gesagt in den Sinterterrassen bei Mammoth Hot Springs lagert sich, ähnlich wie in Pamukkale, in heißen Quellen und durch den hohen Mineralanteil im Wasser Stück für Stück Travertin Gestein ab. Und hier wird auch deutlich wo der Name Kalksinter, wie Travertin auch genannt wird, seinen Ursprung hat.

Wunderschöne Travertinterrassen von Pamukkale in der türkischen Provinz Denizli

 

Wie wird Travertin abgebaut

Travertin Abraum

Der Abbau findet in Steinbrüchen auf der ganzen Welt statt, wie z. B. in diesem Travertin SILVER Steinbruch (rechts im Bild). Vor der eigentlichen Gewinnung von Naturstein, müssen oft an der Oberfläche zunächst große Erd- und Gesteinsschichten, die nicht zur Herstellung großer Steinplatten verwendet werden können, abgeräumt werden. Der steinerne Abraum wird, sofern er dafür geeignet ist, zur Schotterherstellung weiterverkauft oder zum Bau von Rampen im Steinbruch verwendet. Der Abraumprozess ist nur der erste Schritt auf einem sehr langen, aufwändigen und zeitintensiven Weg vom groben Gestein zur fertigen Steinplatte.

Travertin SILVER Steinbruch mit herausgesägten Steinblöcken und Abraum

 

Bohrlöcher für Seilsäge

Bevor große Travertinblöcke aus dem Steinbruch herausgetrennt werden können, müssen einige recht aufwändige Vorbereitungen getroffen werden. Zu diesem Zweck werden u. a. mit riesigen Bohrmaschinen senkrechte und waagerechte Löcher in den Stein gebohrt, die sich am Endpunkt treffen. Hier wird das Seil einer Seilsäge durchgeführt & mit leistungsstarken Motoren verbunden.

riesiger Bohrer für Seilsäge-Bohrlöcher im Steinbruch

 

Travertinblock mit Seilsäge herausschneiden

Beim Abbau von Travertin kommt im Steinbruch üblicher Weise eine riesige Seilsäge mit einem Endlosseil zum Einsatz. Das Seil wird, wie oben bereits erwähnt, durch die Bohrungen im Stein gezogen und mit leistungsstarken Dieselmotoren zu einem Endlosseil verbunden. Auf dem Seil befinden sich unzählige, synthetische Diamantelemente, die für den eigentlichen Sägeprozess notwendig sind. Während sich die Diamantseilsäge langsam durch den Stein frisst, muss diese mit Wasser gekühlt werden, um nicht zu überhitzen, den freigesetzten Steinstaub abzutransportieren und eine übermäßige Staubentwicklung zu vermeiden. Die entstandenen riesigen Steinblöcke können danach verladen und per LKW in den Natursteinverarbeitenden Betrieb abtransportiert werden. Im rechten Bild sehen Sie einen großen Steinblock, der gerade zerteilt wird.

Seilsäge im Steinbruch zum Heraustrennen und Zerteilen von großen Steinblöcken

 

Herstellung von Travertinplatten

Travertin Rohplattenzuschnitt mit Gattersäge

Im Steinverarbeitenden Betrieb geht die aufwändige Herstellung von Travertinplatten weiter. Rechts sehen Sie eine sogenannte Gattersäge, welche große Rohplatten aus dem Steinblock heraussägt. Dies geschieht indem sich das Sägegatter immer vor und zurück bewegt und so den Travertinsteinblock in einzelne große Unmaßtafeln auftrennt.

Zuschnitt von mehreren Travertinrohplatten mit großer Gattersäge

 

Travertin Zuschnitt mit Blocksäge

Natursteinplatten, aus denen z. B. unsere schönen WOHNRAUSCH Travertin Terrassenplatten oder Travertin Fliesen entstehen, werden mithilfe einer Blocksäge aus Travertinblöcken herausgeschnitten. Durch Drehen und Wenden des Steinblocks können an allen Seiten Schnitte gemacht und die Platten in der richtigen Breite, Höhe und Stärke ausgesägt werden. Um Gesteine überhaupt durchtrennen zu können, rotiert das runde Sägeblatt um die eigene Achse, fährt über den Stein hinweg und senkt sich dabei Stück für Stück ab. Das Sägeblatt der Steinkreissäge ist mit so genannten Diamantdisken (Diamantsegmente) besetzt. Diese werden auf das eigentliche Sägeblatt aufgelötet und können nach Abnutzung ausgetauscht werden.

Herausschneiden von einzelnen Travertinplatten mit großer Blocksäge

 

Schleifen von Travertin

Um eine von Sägespuren freie, gleichmäßige und ansprechende Optik zu erzielen, müssen die Steinplatten weiterbearbeitet werden. Dies geschieht durch das Schleifen der Oberfläche, wie z.B. bei unseren CREMA Fliesen matt geschliffen schön zu sehen ist. Hierfür werden die einzelnen Travertinplatten, aus denen Travertinfliesen oder Terrassenplatten entstehen, in einer Schleifstraße automatisch geschliffen. Die einzelnen Platten werden vorn von einem Mitarbeiter auf ein Laufband gelegt und mittels Rollen in der Schleifmaschine weiterbefördert. Der Schleifprozess im Schleifautomaten dauert einige Zeit. Wenn die Steinplatten das Maschinen-Innere am anderen Ende wieder verlassen, werden Sie von einem weiteren Mitarbeiter entgegengenommen.

Schleifstraße für Travertin Terrassenplatten

 

Travertinplatten mit Kalibrierungssäge zuschneiden

Nun müssen die großen Travertinplatten, z.B. unsere schönen, hellbraunen Terrassenplatten NOCE, auf ihre endgültigen Maße gebracht werden. Hierfür werden die langen Steinplatten mit einer sogenannten Kalibrierungssäge auf die richtige Breite zugesägt. Diese Bandsäge arbeitet mit einer sehr hohen Genauigkeit, um immer die exakt gleichen Steinmaße zu erhalten. Hierbei werden die einzelnen Steinplatten langsam unter dem sich drehenden Sägeblatt hindurchgeschoben und so die Steinplatte sauber durchtrennt.

Zuschnitt von Travertin Terrassenplatten mit Kalibrierungssäge

 

Polieren von Travertin

Um eine dezent glänzende Oberfläche, wie z. B. bei unseren Travertinfliesen CREMA poliert zu erzielen, ist auch das Polieren von Travertinplatten grundsätzlich möglich. Allerdings gelingt dies nur bei Travertinsorten mit sehr hoher Dichte. Zudem ist diese Prozedur extrem aufwändig, weil hier mehrere Schleif- und Poliergänge mit immer feiner werdenden Körnungen (Feinheit der Schleifsteinoberfläche) nötig sind.

Polieren von Travertinplatten und Erstellung von Rundkanten

 

Trommeln von Travertinplatten

Das Trommeln ist ein sehr wichtiger Prozess in der Oberflächenbearbeitung unserer WOHNRAUSCH Travertinterrassenplatten- und Fliesen, welcher z.B. bei unseren Terrassenplatten GOLD eindrucksvoll zu sehen ist. Hierdurch entstehen die wunderschön antik wirkenden Oberflächen und die dezent gerundeten Kanten, die unseren Bodenbelägen ihre besondere Ausstrahlung geben. Es wird der Effekt von natürlich gealterten Platten mit rauer Oberfläche erzielt. Das Trommeln funktioniert mithilfe von unzähligen gerundeten Steinen, die sich in einer großen runden Trommel befinden und mithilfe eines Rüttelmechanismus Ihre Runden drehen. Hier werden die Steinplatten hineingelegt und nachdem sie ca. 1 bis 3 Runden von den kleineren Steinen geklopft, geschlagen und gehämmert wurden, wieder herausgenommen. Danach haben Sie den unverwechselbaren Charme von antiken Steinböden.

Das Trommeln von Travertinplatten in einer großen Trommelmaschine

 

Selektion & Verpackung von Travertinplatten

Selektion

Wir bei WOHNRAUSCH legen größten Wert auf hohe Qualität. Bei der Selektion werden alle Travertinplatten vor dem Verpacken selektiert und nochmal genau unter die Lupe genommen. Hier findet dann auch die endgültige Sorten-Einteilung statt. Besonders gut ist diese Auslese bei unseren Terrassenplatten zu erkennen. Hier gibt es z. B. die Sortierung Travertin MEDIUM GREAT mit eher hellem Farbspiel und wenig Poren, sowie MEDIUM CLASSIC mit etwas dunkleren Farbnuancen und etwas größeren Poren oder MEDIUM RUSTIC mit seinem schönen rustikalen Charme und relativ vielen großen Löchern. Jede dieser Sorten hat somit ihre einzigartigen Merkmale und jede für sich ist etwas ganz Besonderes.

Selektion von Travertin Terrassenplatten in verschiedene Qualitäten

 

Verpackung

Dann werden die einzelnen Steinplatten, hier sind es NOCE Travertinfliesen im Römischen Verband, sorgsam in einem Gebinde von mehreren Stücken zusammengefasst werden, um die Stabilität der einzelnen Platten zu erhöhen. Danach kommen Sie in große, speziell dafür angefertigte, innen teilweise abgepolsterte Holzkisten. Hierbei wird auch darauf geachtet, dass das Stein-Sortiment innerhalb einer Holzkiste ein einheitliches Gesamtbild ergibt. Um einen zu großen Bewegungsspielraum der mitunter recht dünnen Steinplatten innerhalb der Kisten zu vermeiden, werden diese teilweise auch zwischen den einzelnen Gebinden mit Schaumstoff oder Styropor ausgepolstert.

Verpackung von Travertin Terrassenplatten in Holzkisten mit Polsterung

 

Transportwege - Travertin on Tour

Je nachdem wo Travertin abgebaut und weiterverarbeitet wird, muss er nun mit verschiedenen Transportmitteln bis an seinen Bestimmungsort, bzw. zum Importeur geliefert werden. Kommt Travertin z. B. aus der Türkei, muss das Steinmaterial zunächst mittels Schwerlastzug zum nächsten Hafen transportiert werden.

Gabelstapler beim Aufladen der Holzkisten mit Travertinplatten auf einen Schwerlastzug

 

Travertin unterwegs mit Schiff & Zug

Im Hafen werden die schweren Steinkisten in große Container verladen und sind dann ca. 3 Tage bis 4 Wochen auf dem Frachtschiff unterwegs. Im Bestimmungshafen angekommen geht die Reise per Zug weiter, hierfür werden nochmals ca. 2 Tage benötigt.

Schlussendlich werden die Holzkisten mit unseren WOHNRAUSCH Travertinplatten nochmal auf einen Schwertransporter verladen und bis zum endgültigen Bestimmungsort gefahren. Hier werden die Kisten dann mit Gabelstaplern direkt vor unserer großen Produktions- und Lagerhalle abgeladen und eingelagert.

Travertin Containerschiffe im Hafen

 

Gestaltungsmöglichkeiten mit Travertin

Die Gestaltungsmöglichkeiten mit Naturstein, zu sehen unter anderem in unseren Anwendungsbeispielen, sind grenzenlos, wie z. B. diese Brunnenanlage von WOHNRAUSCH, im Bild rechts, eindrucksvoll beweist.Tolle Effekte lassen sich durch die Kombination verschiedener Sorten erreichen. Natursteine sind natürlich gewachsene Steine. Sie sind Gemenge aus Mineralien, deren Zusammenhalt durch direkte Verwachsung oder durch eine Grundmasse, ein Bindemittel gewährleistet wird. Jeder Naturstein (d.h. jede Travertin-Fliese, -Bodenplatte, jede Sockelleiste usw.) ist ein Unikat. Jedes Stück Naturstein kommt nur ein einziges Mal auf der Erde vor. Dies macht unter anderem die Exklusivität der Natursteine aus. Naturstein im Wohnbereich - Ob antik, modern elegant oder im Landhausstil. Getrommelt, matt geschliffen oder gebürstet satiniert. Bei Naturstein ist es üblich und normal, dass Farb- und Strukturunterschiede, offene Stellen, Adern usw. auftreten. Ebenso sind Unterschiede in der Körnung, Schattierungen und teilweise Flecken normal. Dies sind Naturspiele, die zu den Besonderheiten des Natursteins gehören - sie sind normal und somit kein Grund für Beanstandungen.

wunderschöne Brunnenanlage aus Travertin Mauersteinen - made by WOHNRAUSCH

 

Travertin im Außenbereich

Im Außenbereich überzeugt Travertin in Form von Bodenplatten z. B. für Poolumrandungen, die Sie mit unserem Poolrandplatten-Konfigurator nach Maß konfigurieren können. Auch für Terrassen, Gehwege und Trittplatten, sowie für die Herstellung individueller Ziergegenständen (Gartenbank, Brunnen, Statuen u. v. m.) ist Travertin ein idealer Naturstein. Ein Hauptmerkmal vieler Travertine sind die offenen Hohlräume in der Oberfläche. Sie können in unterschiedlichen Größen auftreten, was die Optik des Steines aber keineswegs mindert. Sie bestimmen maßgeblich die Eigenschaften von Travertin. Ungespachtelter, naturbelassener Travertin ist frostbeständig, was für gespachtelten Travertin nicht 100 prozentig gilt. Die Spachtelmasse verhält sich bei Frost anders als der Stein und kann dadurch herausplatzen. 

Schwimmbad mit Poolumrandung aus Tarvertin Terrassenplatten von WOHNRAUSCH

 

Travertin im Innenbereich

Während im Außenbereich Travertin meist in seiner ursprünglichen Form belassen wird, verfüllt man für den Innenbereich die Löcher der Travertinfliesen mit Spachtelmasse. Dies erleichtert die Pflege und ermöglicht die Verwendung von Travertin im Bad und Nassbereich. Durch die vielen Hohlräume erhöht sich auch die Fähigkeit des Steines, Wärme zu speichern, was vor allem bei Verlegung in Kombination mit einer Fußbodenheizung optimal ist. Travertin ist zudem ein relativ hartes Gestein und zeichnet sich durch sehr gute Widerstandsfähigkeit auch gegen Verschmutzungen und Kratzer aus.

Travertin Fliesenboden der Sortierung NOCE von WOHNRASUCH im Wohnbereich

 

Travertin in der Architektur

Durch sein relativ leichtes Gewicht mit hoher Festigkeit ist Travertin bereits seit der Antike ein sehr beliebter und begehrter Baustoff. Viele weltberühmte, historische Bauwerke wurden aus Travertin errichtet. Hier eine kleine Übersicht über die beeindruckendsten Architekturdenkmäler.

 

Kolosseum in Rom

Wer kennt nicht das weltberühmte Wahrzeichen Italiens. Das Kolosseum – es wurde 72 bis 80 nach Chr. in Rom erbaut und ist das größte je errichtete Amphitheater (antikes Freilichttheater) der Welt. Der vorwiegend verwendetet Baustoff für das Kolosseum ist äußerst robuster Travertin, der in der Nähe von Tivoli (damals Tibur) abgebaut wurde.

Das Kolosseum in Rom wurde vorwiegend aus Travertin erbaut

 

Zipser Burg

Die beeindruckende Zipser Burg in der Slowakei ist mit einer die Außenmauern umfassenden Fläche von ca. 41.400 m2 eine der größten Burgen Europas. Sie wurde im 12. Jahrhundert auf einem Travertinkegel und aus Travertin-Mauersteinen der hiesigen Vorkommen gebaut. Sicher haben Sie die Burgruine auch schon einmal in einem Märchenfilm gesehen, da diese und die gesamte Region bereits häufig als reizvolle Kulisse in verschiedenen Filmen zu sehen war.

Die Zipser Burg in der Slowakei wurde auf und aus Travertinsteinen gebaut

 

Marienkirche Mühlhausen

Die zweitgrößte Kirche Thüringens ist die im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichtete Marienkirche in Mühlhausen. Das aus heimischem Travertin gebaute Kirchengebäude ist mit seinen 86,7 Metern Höhe die zweithöchste Kirche des Freistaats.

Die Marienkirche in Mühlhausen - errichtet aus Travertin, strebt dem Himmel entgegen

 

Säulen des Petersplatzes

Die Kolonnaden (Säulengang) des Petersplatzes in Rom umfassen den Platz mit 284 Säulen aus hellem Travertin, welche unter Papst Alexander VII. zwischen 1656 und 1667 errichtet wurden. Sie haben eine wunderschöne, klare und deutliche horizontale Zeichnung und werden von insgesamt 140 Statuen gekrönt. Die Säulen sollen die Gläubigen in Empfang nehmen und beschützen, außerdem stellt der Säulengang die Stadtgrenze des Vatikans dar.

Beeindruckende Kolonnaden aus Travertinsäulen am Petersplatz in Rom

 

Trevi-Brunnen in Rom

Der Trevi-Brunnen, ein beeindruckendes Meisterwerk der Bildhauerkunst, ist mit seinen riesigen Ausmaßen von 50 Metern Durchmesser und einer Höhe von 26 Metern der größte Brunnen Roms. Er wurde zwischen 1732 und 1762 aus Tivoli Travertin und Marmor errichtet.

Der märchenhafte Trevibrunnen in Rom - ein Juwel aus Travertin

 

Sacré-Cœur de Montmartre

Die weiße Basilika von Paris ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Durch ihre erhöhte Lage ist die zwischen 1875 und 1914 aus Travertin erbaute Sacré-Cœur de Montmartre Basilika schon von weithin sichtbar. Der hier verwendetet Travertin trägt den Namen Château-Landon-Stein und kommt aus dem kleinen gleichnamigen Ort in Frankreich.

Die berühmte Basilika Sacré-Cour de Montmatre, aus hellem Travertin, trohnt über Paris

 

Travertin in der Moderne

Auch in der modernen Architektur hat Travertin eine große Bedeutung und spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Heute wird Travertin häufig als Naturstein Verblender an modernen Bauwerken verwendet um ein modernes, grafisch wirkendes Fassadenbild zu erzielen.

Travertin Wandverkleidung und Terrassenplatten am Haus

 

Barcelona Pavillon

Für die Weltausstellung 1929 hat der berühmte Architekt Mies van der Rohe den Barcelona Pavillon entworfen. Die Wände und Böden des Ausstellungs-Pavillons in Barcelona wurden aus hellem Travertin gefertigt. Die verkleideten Steinwände unterstützen und verstärken durch die waagerechte Bänderung (Aderung) den sehr modernen und gradlinigen Baustil.

 Der Barcelona Pavillon, entworfen vom Architekten Mies van der Rohe - Boden & Außenwände sind aus Travertin

 

Shell-Haus Berlin

Zwischen 1930 und 1932 wurde das „Shell-Haus“ im Stil der neuen Sachlichkeit in Berlin erbaut. Seine wellenförmig geschwungene Fassade beeindruckt durch die zu fließen scheinenden Travertinplatten. Um die Dynamik der Wellenbewegung noch zu verstärken, haben die teilweise gerundeten Fassadenpatten eine wunderschöne horizontale Aderung. Diese entsteht durch den sogenannten Vein Cut, den Sie z. B. auch bei unseren Terrassenplatten Crema Vein Cut finden.

Das Shell-Haus - ein komplett mit Travertin verkleidetes Bürogebäude in Berlin

 

Auswärtiges Amt Berlin

Der 1999 fertiggestellte Neubau des Auswärtigen Amtes Berlin wird geprägt durch die großflächige Verwendung von römischem Travertin an der Fassade. Hier entstand ein offen gestalteter, moderner Kubusbau mit Innenhof und einem Lichthof, der sich zum Werderschen Markt hin über eine Glasfront öffnet.

Travertin Fassadenverkleidung - Auswärtiges Amt Berlin

 

Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt am Main

2013 wurde in Frankfurt am Main das Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie fertiggestellt. Das Gebäude besticht durch seine robuste und solide Ausstrahlung. Besonders eindrucksvoll ist der Spitzwinkel an einer der Gebäudeseiten. Für die Fassadenverkleidung wurden beige Gautinger Travertinplatten in hellen bis dunklen Nuancen verwendet. Eine Besonderheit ist allerdings, dass die Gebäudeecken aus massiven Steinblöcken bestehen und nicht wie zunächst geplant ebenfalls aus auf Gehrung gesägten Steinplatten. Dadurch wird die massive Wirkung des Gebäudes noch verstärkt.

Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main - verkleidet mit Fassadenplatten aus Travertin
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